2020-02-20 21:18

Relaunch und Servermigration

Das neue Jahr beginnt mit einem Umzug des Webservers und einem (kleinen) Relaunch der Webseiten. TL;DR: Die Seiten zur Programmiersprache Go und meine Vorträge haben nun eigene Projekte bei Github, das persönliche Blog liegt auf Github Pages.

Was war

Meine Site lief bisher auf einem Mietserver vom Typ Misurfi LC10 beim Provider EUserv. Darin steckt ein Intel Celeron J1800 Prozessor mit zwei Cores ohne Hyperthreading, 4 GB RAM und eine 1 TB Festplatte. Die Leistung ist nicht mehr ganz zeitgemäß, war aber für den Webserver sowie den ebenfalls darauf laufenden E-Mail-Server völlig ausreichend.

Der Server lief jahrelang stabil, bis auf einen Festplattendefekt gab es keine nennenswerten Störungen am Server selbst. Allerdings war die Netzwerkanbindung des Providers häufig recht langsam oder gar nicht verfügbar. Ein Ping von meinem DSL-Anschluss zum Server war mit ca. 40-45 ms eher langsam, dementsprechend fühlten sich interaktive Sessions recht träge an. Außerdem bereitete mir Auslegung mit nur einer Festplatte Sorgen; wenn diese Defekt ist, fällt der Server aus. Der Provider stellt mir zwar zeitnah eine neue Festplatte oder gleich einen neuen Server zur Verfügung. Ich habe aber eine Menge Arbeit damit, alles wieder so einzurichten, wie es sein soll, und das zu einem unplanbaren Zeitpunkt.

Zudem hat der physische Server keine Remote-Console. Wenn er nach einem Kernelupdate nicht mehr bootet oder nach einer Konfigurationsänderung der SSH-Dienst nicht mehr verfügbar ist, bin ich ausgesperrt und muss einen Reinstall auslösen. Dann sind auch die in der Zwischenzeit eingegangenen E-Mails verloren. Last not least ist ein eigener physischer Server vom Energie- und Ressourcenbedarf und den Kosten auch nicht mehr zeitgemäß. Weder die CPU-Leistung noch den Festplattenplatz habe ich auch nur ansatzweise ausgelastet.

Auch mit den Webseiten war ich nicht mehr zufrieden. Es war zu viel unterschiedlicher Inhalt an einem Ort. Insbesondere waren mir die Webseiten über die Programmiesprache Go, die eigentlich am aktivsten gepflegt wurden, als Unterseite des privaten Blogs zu versteckt.

Was wird

Mein neuer E-Mail Server ist eine virtuelle Maschine mit KVM beim Provider active-servers. Er hat ebenfalls 4 GB RAM, aber nur einen CPU-Kern und mit 40 GB deutlich weniger Festplattenplatz. Für meine E-Mails ist das vollkommen ausreichend. Dank NVM-SSDs, Ceph und einer sehr schnellen Netzwerkanbindung ist er ordentlich flott und von der Verfügbarkeit und Datensicherheit her wahrscheinlich deutlich besser als der alte; die Zeit wird zeigen, ob das stimmt.

Ein Ping von zu Hause zum Server benötigt nur ca. 15 ms. Daher fühlt sich der Server beim Arbeiten mit SSH sehr flott an. Die Virtualisierung ist bei dem Provider mit Proxmox VE gelöst, so dass ich mich über den Browser in die virtuelle Konsole aufschalten kann, wenn der Server über SSH mal nicht erreichbar ist. Updates und Konfigurationsänderungen sind so deutlich weniger abenteuerlich. Last not least ist ein virtueller Server auch ökologisch und ökonomisch sinnvoller.

Die Webseiten wollte ich nicht mehr auf dem E-Mail-Server mitlaufen lassen. Angebote wie Github Pages sind mittlerweile von der Verfügbarkeit und Netzwerk-Performance her einem privaten Mietserver deutlich überlegen. Meine Site basiert seit längerer Zeit auf rein statischen HTML-Seiten, die mit dem Website-Generator Hugo erzeugt werden und prinzipiell überall gehostet sein können.

Speziell die Seiten über die Programmiersprache Go hatten ohnehin quasi Wiki-Struktur, so dass sie auch in einem “echten” Wiki gut aufgehoben sind. Da auch das offizielle Go-Wiki als Wiki in einem Github-Projekt realisiert ist, haben meine deutschsprachigen Seiten es nun gleichgetan. Man findet sie ab sofort hier.

Im Dokumentenbereich störte mich der zunehmende Wildwuchs zwischen meinen Vorträgen, zusammenhanglosen Artikeln und Links in die weite Welt. Um das besser zu sortieren, haben nun auch die Vorträge ein eigenes Github-Projekt. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die Vorträge nun einfacher clonen kann. Die restlichen Dokumente habe ich weitgehend depubliziert; das meiste war ohnehin veraltet und nicht mehr sonderlich relevant. Dank Git sind die Inhalte natürlich nicht gelöscht und können bei Bedarf wieder hervorgeholt werden.

Übrig blieb der schlanke Kern meines persönlichen Blogs. Dieser befindet sich nun auf Github Pages. Dank meines eigenen Layouts und meines Domainnamens bleibt er individuell. Aber um den Serverbetrieb, DDoS Angriffe und dergleichen kümmert sich nun Github.