2019-12-31 01:54
Mein Jahr 2019
Angeregt von Dirk und seinem Blogpost über die positiven Aspekte des (fast) vergangenen Jahres, möchte ich ebenfalls eine kleine Chronologie der für mich wichtigen Ereignisse verfassen.
Arbeit und Technologie
Auch in diesem Jahr habe ich mich natürlich beruflich und privat mit Technologien, Produkten, Programmiersprachen und Trends rund um Linux und Open Source Software beschäftigt. Ein Kernthema war auch in diesem Jahr das Monitoring-System Checkmk einschließlich der Programmierung von Erweiterungen in Python, Perl und Shellskripten. Daneben hatte ich mehrere Projekte rund um MySQL, MariaDB, Galera Cluster und MaxScale Proxies.
Ein wichtiges Thema war auch 2019 der Bereich des Container-basierten Cloud Computings, speziell mit Docker, Kubernetes und Rancher. Dabei habe ich mich auch mit den Docker-Alternativen Podman, Skopeo und Buildah näher beschäftigt, produktiv nutze ich aber weiterhin das Original. Für den Betrieb größerer Kubernetes-Infrastrukturen gefallen mir Rancher und die Rancher Kubernetes Edition (RKE) immer besser, in diesem Umfeld hat sich 2019 sehr viel getan. Auf der Entwickler-Workstation habe ich dem bisher gern genutzten Minikube weitgehend den Rücken gekehrt, denn die Ubuntu-Eigentwicklung MicroK8s setzt das Konzept des “Single Node Kubernetes Clusters” noch konsequenter um.
Meine Lieblingsprogrammiersprache bleibt auch 2019 Go, meine deutschsprachige Infosammlung über Go hat einiges an neuem Content bekommen.
Linux und Open Source Events
Im vergangenen Jahr habe ich vergleichsweise wenige “große” Veranstaltungen zu Freier und Open Source Software besucht. Das lag teilweise an Termin- und Interessenskonflikten meinerseits, teilweise aber auch an den Veranstaltungen selber, konkret der Absage der OpenRheinRuhr, die bei mir eigentlich immer gesetzt ist. So blieb es bei zwei Events:
Im April habe ich erstmals die eintägige Pi and More Konferenz besucht, nachdem sie zum zweiten Mal in Krefeld und damit ganz in der Nähe stattfand. Anders als die reinen FLOSS Konferenzen, die ich üblicherweise besuche, beschäftigt sich die Pi and More stärker mit Hardware und Elektronik und ist weniger stark auf die Lizenzen der Software festgelegt, auch wenn vieles in diesem Umfeld unter freien Lizenzen veröffentlicht wird. Neben zahlreichen Vorträgen konnte ich das MakerLab der Hochschule Niederrhein besichtigen.
Im August war ich dann an beiden Tagen bei der FrOSCon in St. Augustin. Über die FrOSCon muss man nicht viel schreiben, mit dem umfangreichen und hochklassigen Vortragsprogramm gehört sie zu den besten Veranstaltungen dieser Art.
Anstelle ganztätiger Events war ich 2019 dagegen bei vielen Abendveranstaltungen, neben den klassischen Linux/FLOSS User Groups auch zunehmend solche, die über die Meetup.com Plattform angekündigt wurden.
Diese Events leben davon, dass die Teilnehmer nicht nur kommen, um Vorträge anzuhören, sondern auch gelegentlich selber welche halten. In diesem Jahr wurden es bei mir sechs Vorträge auf unterschiedlichen Events, deutlich mehr als die ein bis zwei in früheren Jahren. Allerdings habe ich nur zwei Vorträge tatsächlich neu ausgearbeitet: die über das Monitoring-System Checkmk und den Betrieb eines eigenen E-Mail Servers. Die anderen Vorträge, drei davon über die Programmiersprache Go, waren aktualisierte Versionen früherer Vorträge.
Musik
Dieses Jahr war ich zum ersten Mal auf dem dreitägigen ArtRock Festival in Reichenbach im Vogtland. Bisher war mir der Aufwand dafür immer zu groß und die Anreise zu weit; doch in diesem Jahr mit IQ, RPWL und Arena im Lineup musste es einfach sein. Das Festival hat mir riesigen Spaß gemacht, auch wenn der Auftritt von Arena am Ende wegen baulicher Mängel nur verzögert und verkürzt stattfinden konnte. Neben vielen mir bereits bekannten Bands habe ich durch das Festival auch Neues entdeckt, insbesondere Silhouette aus den Niederlanden und Mystery aus Kanada haben mich sehr beeindruckt.
Nach etlichen Jahren Abstinenz war ich im Juli auch mal wieder bei der Night of the Prog auf der Loreley-Freilichtbühne, hoch über dem Mittelrhein; allerdings nur am Samstag. Das Highlight des Abends war dort die Band des Pink Floyd Drummers Nick Mason, benannt nach dem zweiten Pink Floyd Album A Saucerful Of Secrets. Sie spielen ausschließlich alte Pink Floyd Songs aus der Zeit bis 1972, da sie nicht mit den Soloprojekten der anderen Ex-PF Mitglieder David Gilmour und Roger Waters konkurrieren wollen. Daneben waren Lazuli und Thomas “t” Thielen die Highlights des Festivaltages.
Auch eine Art Festival war das zweitätige Steve Rothery Weekend, wo der Meister neben Instrumentalen aus seinem Soloalbum The Ghost Of Pripyat jeweils ein vollständiges Album der alten Marillion (mit Fish als Sänger) und zahlreichen weiteren Songs aus dieser Zeit aufführte. Auch dank der superguten Stimmung des fachkundigen Publikums war das für mich wohl das Konzerthighlight des Jahres.
Daneben habe ich diverse kleinere Konzerte besucht, die ich gar nicht mehr alle aufzählen kann. Darunter waren dieses Jahr nur drei Pink Floyd Coverbands, nämlich FloydBox, One Of These (Pink Floyd Tributes) (als Acoustic Show mit zusätzlichen klassischen Instrumenten) und Meddle. Letztere spielten einen beeindruckenden Auftritt in der riesigen Jakob-Frantzen-Halle in Willich.
Und sonst so
Daneben gab es natürlich viele weitere Ereignisse, die weder mit Musik noch Linux bzw. FLOSS zu tun haben. Auch hier möchte ich nur eine subjektive Auswahl der Highlights aufzählen. Zu denen gehörten der Besuch des Weltvogelsparks Walsrode mit spektakulären Flugshows und das weltgrößte Computermuseum Heinz Nixdorf Forum in Paderborn, wo es neben zahlreichen Exponaten zur Geschichte der Rechnertechnik derzeit auch eine Sonderausstellung zur der Mondlandung von vor 50 Jahren gibt.
Wegen dieses Jubiläums gab es generell dieses Jahr viele Informationen und Veranstaltungen rund um Astronomie und Raumfahrt, vor allem in der “Astronautenstadt” Köln. Teilweise hatten diese wiederum Anknüpfungspunkte an Linux und Open Source Software, die z.B. in dem KI-Modul CIMON verbaut ist, das auf der Internationalen Raumstation ISS eingesetzt wird.
Insgesamt war es wieder mal ein ereignisreiches Jahr, und die Anzeichen stehen gut, dass sich das auch 2020 nicht ändern wird.