2016-10-17 12:37
Neuerungen in XFS
Unter Linux gelten die Dateisysteme BtrFS und ZFS als modern, haben sich aber nie wirklich durchgesetzt. XFS könnte in die Lücke springen.
BtrFS ist eine relativ junge Entwicklung und erreicht bisher nicht annähernd die Performance der verbreiteten Filesysteme wie ext4 oder XFS. Zudem fehlen ihm wichtige Tools, beispielsweise zur Datenrettung. Auch ZFS erreicht keine vergleichbare Performance, zudem verhindern Lizenzprobleme eine enge Integration in den Linux-Kernel.
In naher Zukunft könnte XFS diese Lücke füllen. Denn ab Kernel 4.9 soll der Abstand zu BtrFS und ZFS in puncto Funktionalität schrumpfen: XFS erhält mit Copy-on-Write und bald auch Data Scrubbing zwei wichtige Features moderner Filesysteme. Mit Copy-on-Write lassen sich Kopien von Dateien schnell und platzsparend erstellen, denn die Kopie teilt sich zunächst die Datenblöcke mit dem Original; erst wenn eine der Dateien verändert wird, erzeugt das Filesystem tatsächlich eine Kopie. Data Scrubbing versieht alle Nutz- und Metadaten im Filesystem mit einer Prüfsumme, so dass Verfälschungen, wie sie etwa durch Hardwaredefekte entstehen können, erkannt und teilweise sogar automatisch korrigiert werden können.
Andere Funktionen wie eingebaute RAID-Modi, Volume Management oder Snapshots wird XFS nicht erhalten. Das ist aber kein Problem, da solche Funktionen weiterhin über das Device Mapper Framework des Linux-Kernels genutzt werden können.
Siehe auch:
Upcoming XFS Work in Linux v4.8 v4.9 and v4.10+
(Artikel im Oracle Blog).