2016-05-10 22:07
Bitkeeper wird Open Source
Phoronix meldet heute, dass das verteilte Versionsverwaltungssystem Bitkeeper als Open Source Software unter der Apache 2.0 Lizenz veröffentlicht wurde.
Bitkeeper wurde jahrelang von Linus Torvalds verwendet, um die Quellen des Linux-Kernels zu verwalten. Die damals für kleinere Projekte gerne verwendeten monolithischen Versionskontrollsysteme RCS, CVS und Subversion waren für ein Projekt dieser Größe und Autorenanzahl ungeeignet. Bitkeeper war keine freie Software, dürfte aber in der Community-Version für Open Source Projekte unter bestimmten Bedingungen kostenlos verwendet werden.
Dass eine proprietäre Software für die Verwaltung eines Vorzeigeprojektes wie Linux eingesetzt wurde, erregte lange die Gemüter vieler Free Software Aktivisten. Nachdem sich die Konflikte immer stärker zuspitzen und schließlich ein freier Nachbau des Bitkeeper-Clients Bitmover entwickelt wurde, entschied sich der Hersteller 2005, die Community-Version einzustellen.
In der Folge entwickelte Linus Torvalds die erste Version von Git und stellte die Kernelentwicklung darauf um. Die Arbeitsweise von Git ähnelt der von Bitkeeper, erlaubt aber wesentlich größere Freiheiten bei der Definition der Arbeitsweise (Workflow) an einem Projekt. Heute ist Git das meist genutzte verteilte Versionskontrollsystem und hat andere Entwicklungen wie die fast zeitgleich gestarteten Projekte Bazaar und Mercurial hinter sich gelassen. Ob die Offenlegung von Bitkeeper an dieser Situation etwas ändert, darf bezweifelt werden. Ein nettes Detail in der Geschichte von Linux und Freier Software ist es dennoch.